Gemeiner Krake
Octopus vulgaris

Man sagt, dass der Krake nach den Meeressäugern zu den intelligentesten Meeresbewohnern zählt. Es scheint, als ob jedes Individuum eine eigene Persönlichkeit besitzt und bis jetzt haben alle auf Besucher positiv reagiert. Mit seinen acht "Armen", blauem Blut, drei Herzen und der Fähigkeit sehr schnell die Farbe zu wechseln, ist er allerdings alles andere als "gemein"!

Gemeine Sepia
Sepia officinalis

Eine enge Verwandte des Kraken, die Sepia ist eine andere faszinierende Vetreterin aus der Gruppe der Kopffüsser (Cephalopoden). Bezaubernde Farbspiele sind bloss ein Teil des Mysteriums, das diese Tiere umgibt und das so oft im Speiseteller endet. Die Sepia reagiert sehr empfindlich auf Schwankungen in der Wasserqualität und kann leicht gestresst werden. Deshalb entlassen wir sie, nachdem sie ein bis zwei Tage in Aquaworld gezeigt wurden, wieder in die Freiheit.

Bärenkrebs
Scyllarides latus

Dies ist eine der beiden Krebsarten, die von kretischen Fischern regelmässig gefangen werden. Wie sie sehen können, hat er keine großen Scheren zum Angreifen oder Verteidigen. Diese Art hält sich tagsüber zwischen den Felsen versteckt. Falls notwendig, kann der Krebs seinen Schwanz rein und raus schnellen und so rückwärts "abhauen". Er ist so wertvoll, dass die kretischen Fischer bei jedem Krebs den sie im Netz finden, schreien: "Viagra! Viagra!" - Offensichtlich ist das keiner der traditionell kretischen Rufe!

Europäische Languste
Palinurus vulgaris

Der zweite der lokal heimischen Krebse kann bis zu drei Kilogramm oder mehr wiegen. Wiederum hoch bezahlt und gleichermassen von Kretern und Besuchern geschätzt, ist diese Art sehr wertvoll für die Fischerei. Deshalb wurde das Fischen mit Töpfen verboten, um den Bestand zu wahren. Wie bei den Bärenkrebsen, fehlen auch den Langusten die grossen Scheren. Sie tragen an den Laufbeinen kräftige Klauen. Langusten leben tagsüber in Höhlen oder Felsspalten versteckt und geht nachts auf Nahrungssuche. Sie ernähren sich von Schnecken, Muscheln und Aas.

Roter Einsiedlerkrebs mit Schmarotzerrose
Dardanus calidus & Calliactis parasitica

Diese Krebsart wird oft zusammen mit der Schmarotzerrose gefunden. Tatsächlich ist das Interesse der Krebse an den Anemonen so gross, dass sie sie gegen andere Einsiedler verteidigen oder sogar bei den andern stehlen. Die Tentakeln der Anemone mit den Nesselkapseln bieten einen Schutz gegen Räuber, wie z.B. Kraken, deshalb ist die Passion der Einsiedler gut zu verstehen! Als Gegenleistung wird die Anemone von einer Mahlzeit zur nächsten getragen. Die Person, welche dieser Anemone zuerst den Namen gab, verstand die Beziehung zwischen Krebs und Anemone offensichtlich falsch und nannte die Anemone einen Schmarotzer. Heute weiß man, dass diese Partnerschaft auf einer echten Symbiose beruht. In der Biologie gilt dies als klassisches Beispiel einer Symbiose.

Italienischer Taschenkrebs
Eriphia verrucosa

Obwohl dieser Taschenkrebs über 80 mm Panzerbreite erreichen kann, werden in den kretischen Gewässern normalerweise viel kleinere Tiere gefunden. Er erweist sich als Opportunist bei der Nahrungssuche, versteckt sich in Felsspalten und benutzt oft Anemonen als Schutz und Tarnung. Einmal ergriffen zögert diese Krabbe allerdings keinen Moment schmerzhaft zu kneifen, wenn sie keine Deckung findet.

Langarmkrabbe
Lambrus angulifrons

Für das Erraten, wie diese Art zu ihrem Namen kam, gibt es keinen Preis! In Ruhestellung sind die Arme in der Hälfte zusammengeklappt. Wie Sie sehen können, hat diese Krabbe keine Skrupel ihre Scheren zu benutzen um sich zu verteidigen. Die Langarmkrabben befinden sich oft unter den unglücklichen Lebewesen die sich im Netz verfangen, von den Fischern als wertlos eingestuft und achtlos liegen gelassen werden. Wenn es nicht schon zu spät ist, bringen wir sie in all diesen Fällen wieder zum Meer zurück und behalten nur wenige zum Zeigen in Aquaworld.

Fangschreckenkrebs
Rissoides desmaresti

Dieser Krebs ist ein Lauerjäger. Er lebt in einem Sandloch von dem aus er seine Opfer attackiert wie eine Gottesanbeterin mit ihren Vorderbeinen. Der Hauptunterschied ist, dass der Fangschreckenkrebs viel schneller ist! Es gibt mehrere Arten von Fangschreckenkrebsen - Einige spiessen ihr Opfer mit spitzigen Fortsätzen auf, während andere einen stumpfen Hieb austeilen der das Opfer k.o. schlägt. Die Durchschlagskraft ist ähnlich der eines Kleinkalibers, genug um Glas zum Bersten zu bringen, wie einige Aquarianer mit Schrecken feststellen mussten!

Dunkelvioletter Seeigel
Sphaerechinus granularis

Diese Seeigelart ist einer der hübschesten Arten, die rund um Kreta gefunden werden können. Kleine Exemplare werden selten gefunden, weil sie normalerweise tiefer unten leben und mit zunehmender Größe in das flachere Wasser migrieren. Die großen Exemplare können einen Durchmesser von 10-12 cm erreichen. Seeigel sind im Aquarium sehr praktisch, sie grasen die Algen ab und helfen deshalb die Scheiben sauber zu halten.

Rote Seescheide
Halocynthia papillosa

Diese Art verbringt ihr Larvenstadium in der großen Masse des Zooplanktons und sieht während dieser Zeit eher wie eine Kaulquappe aus. Die Adulten besiedeln den Meeresgrund und filtrieren kleine Nahrungspartikel aus dem Wasser. Der Wasserstrom durch das Tier wird durch zwei Öffnungen kontrolliert - Eine ist ausschließlich für das Einströmen und die andere für das Ausströmen zuständig.

Schraubensabelle
Sabella spallanzani

Die Sabellen kommen in Tiefen zwischen zwei und fünfzig Metern vor. Die Art auf der Abbildung bildet eine weiche Röhre aus, während andere Arten harte, calcificierte Röhren ausbilden, in die sie sich zurückziehen können. Oft werden sie für Pflanzen gehalten. Während dem Schnorcheln oder Tauchen einer Schraubensabelle zu begegnen, ist eines der Highlights eines Kretaaufenthalts.

Schamkrabbe
Calappa granulata

Sie ist eine der amüsantesten Arten der lokalen Crustaceenfauna. Sie sieht aus, als ob sie ihr Gesicht verstecken müsste, weil sie eine schändliche Tat begannen hat. Die massiven Scheren, welche die empfindlichsten Teile der Krabbe bedecken, sind ideal um Schnecken auseinander zu zupfen. In den Fischerbooten die grosse Mengen von davon fangen, verkaufen die Fischer die Krabben zum Verzehr. Sie werden als gute Beilage zu einem Glas kretischen Rakis angesehen.